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Willkommen!
foto:filip glanzmann @derkonzertfotograph
Willkommen im neuen Jahr 2025!
Es beginnt, wie das alte aufgehört hat – mit beunruhigenden, teils bestürzenden Nachrichten. Die Mächtigen der Welt scheinen sich mehr und mehr zu oligarchischen und post-feudalen Grüppchen zusammenzufinden, die sich nehmen was sie wollen und dabei auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, vereint in dem Glauben an die eigene Unantastbarkeit. Während unsere Gattung (und mit uns unzählbare andere) als Ganzes in einer Weise bedroht ist, wie sie es in ihrer gesamten Geschichte nicht war, glaubt ein Häuflein Größenwahnsinniger die Gunst der Stunde nutzen zu können, um sich persönlich zu bereichern und sich an Macht und scheinbarer Bedeutung zu berauschen.
Die etwas weniger Mächtigen, z.B. die bei uns um die Macht ringenden Politiker, spielen gefährliche Spielchen mit persönlicher Eitelkeit und sogenannter Partei-Disziplin, anstatt schlicht und einfach ihre Arbeit zu machen – für die sie von uns gewählt sind und von uns bezahlt werden, und zwar gar nicht mal schlecht.
Ich glaube nicht, daß es um unser Land so schlecht steht, wie es im Moment den Anschein hat, bzw. wie es manch einer in düsteren Bildern herbei deklamiert. Ich glaube eher, daß hier – um den Preis der Glaubwürdigkeit von Politik und einer gemeinsamen Vision des Zusammenlebens – der politische Gegner diffamiert und möglichst persönlich diskreditiert werden soll. Auch das ist ein gefährliches "Spiel", denn niemand vermag zu sagen, ob "die Geister die ich rief" am Ende noch zu beherrschen sind.
Was bleibt also? Was kann man tun? Was kann ich tun?
Auch wenn die Kunst, spätestens seit der Pandemie, offiziell an Relvanz verloren hat, vielfach nur als angenehme Randerscheinung, nicht mehr aber als notwendige Instanz für die Betrachtung und Interpretation von Leben und Gesellschaft gesehen wird, so ist sie doch für mich immer noch und immer mehr der RAUM, in dem ich für mich die Dinge versuchen kann zu deuten. Ein Raum, der Ambivalenz zuläßt, der nicht nach absoluten, plakativen Antworten verlangt, der scheinbar Widersprüchliches zusammen bringt und so die tieferen Dimensionen des Seins ausleuchten kann.
Man kann es Eskapismus nennen, aber ich verweigere mich der Vereindeutigung und Kathegorisierung einer Welt, die nur noch Null und Eins, Ja oder Nein, Dafür oder Dagegen, Daumen hoch oder runter kennt. Die Grundformel einer guten Unterhaltung, das "... ja, aber ..." wird inzwischen zum "Whataboutism" heruntergeredet.
Und doch bleibt das "... ja, aber ..." eine Grundvoraussetzung dessen was ich mache. Die Musik, die Kunst, die mich bewegt, birgt in jeder Aussage eine neue Frage, in jeder Feststellung eine weitere Dimension, eine neue Ebene, die es zu erforschen gilt.
Unser Dasein, unsere Umwelt, alles was uns umgibt, vom winzigsten Teilchen bis hinaus ins unendliche Universum, ist so komplex und erfurchtgebietend vielfältig, daß sich jede belanglose Vereinfachung verbietet.
Das ist es, was mich antreibt und dem ich – auf meine bescheidene und limitierte Weise – versuche gerecht zu werden.
Auf zu neuen Projekten, neuen Klängen, neuen Schwingungen und Konstellationen!
Euer Martin